Die "wilden" 60er Jahre – Protest, Gewalt & Hoffnung (The "wild" Sixties – protest, violence & hope)

(14)B0828-B0897/B0834/1 „Deutschland unheilbar – Freiheit teilbar“ - der „Spiegel“ organisiert im Oktober 1962 vor der Technischen Universität eine Demonstration

 Die 60er Jahre sind eine Zeit des Umbruchs. Eine neue Qualität der Politisierung der Gesellschaft entsteht, insbesondere die Jugend stellt die etablierte Politik in Frage und fordert Veränderungen. Die Protestbewegung hat bleibenden Einfluss auf die Entwicklung der Bundesrepublik. Am linken Rand bilden Studenten und Intellektuelle eine außerparlamentarische Opposition (APO).  Die nicht selten gewalttätigen Demonstrationen richten sich vor allem gegen den Krieg in Vietnam, den Zeitungsverleger Axel Springer und die geplanten Notstandsgesetze. Diese Protestbewegung setzt Zeichen eines revolutionären Aufbegehrens der Jugend gegen die Werteordnung ihrer Eltern. Die politischen Institutionen verlieren merklich an Autorität, in der Bevölkerung wächst ein kritischeres Demokratieverständnis. Aus radikalisierten Splittergruppen der APO entwickeln sich später die Kernzellen des Terrorismus.

The 60s are a time of upheaval. A new level of politicization of society arises, especially the youth calls into question the established policy and demands changes. The protest movement has lasting impact on the development of the Federal Republic. With left-wing political direction students and intellectuals form an extra-parliamentary opposition (APO). The often violent demonstrations are addressed primarily against the war in Vietnam, the newspaper publisher Axel Springer and the proposed emergency laws. This protest movement is a sign of a revolutionary rebellion of youth against the value system of their parents. The political institutions lose their authority appreciably, in the population grows a more critical understanding of democracy. From radicalized factions of the APO develop later the cells of the terrorism.